Die Untersuchung im Viselle Augenzentrum
Sollten Sie Probleme mit Ihrer Sehkraft oder Schmerzen im Augenbereich haben, ist es sinnvoll, sich für eine Untersuchung in unserem Viselle Augenzentrum vorzustellen. In der Folge beschreiben wir kurz den Ablauf einer „normalen“ Untersuchung bei uns. Bitte haben Sie Verständnis, dass die Komplexität und Vielzahl der notwendigen Untersuchungsschritte oft zeitaufwändig ist, planen Sie daher bitte einen Gesamtaufenthalt von bis zu 2 Stunden in unserem Augenzentrum ein. Hier nun der Untersuchungsgang:
- Anamnese: wir führen zunächst ein Vorgespräch durch („Anamnese“) und ermitteln dadurch Allgemeinerkrankungen, eingenommene Medikamente, frühere Augenerkrankungen und –Operationen sowie die Art und Stärke Ihrer Beschwerden.
- Voruntersuchung: Danach wird die Stärke Ihrer bisherigen Brillengläser gemessen, es erfolgt eine Ausmessung der aktuellen Dioptrienstärke Ihrer Augen und eine Bestimmung Ihrer Sehschärfe.
- Augenärztliche Untersuchung: Nach diesen Vortests erfolgt die eigentliche Untersuchung Ihrer Augen durch Ihren Augenarzt: Mit dem Spaltlampenmikroskop prüfen wir Tränenfilm, Bindehaut, Hornhaut, vordere Augenkammer, Pupille und den vorderen Glaskörperraum. Sodann erfolgt die Untersuchung von Sehnerv und Augenhintergrund (Makula, Netzhaut, Netzhautblutgefäße) mit dem Augenspiegel .
Zusatzuntersuchungen: Je nach Vorgeschichte, aktuellen Beschwerden und Untersuchungsergebnissen sind häufig noch weitere zusätzliche Spezialuntersuchungen sinnvoll und notwendig von denen wir im folgenden einen kleinen Teil aufzählen:
- Augeninnendruckmessung
- Analyse der Augenbewegungen und Prüfung auf Schielstellung
- Gesichtsfelduntersuchung
- Hornhauttopographie und Hornhauttomographie
- Hornhautendothelmikroskopie
- Pupillenerweiterung und Untersuchung des äußeren Augenhintergrundes (periphere Netzhaut)
- Untersuchung des Augenhintergrundes mittels Ultra-Weitwinkelaufnahme
- Autofluoreszenzuntersuchung der Makula
- Schichtaufnahme der Makula mittels OCT
- Messung der retinalen Nervenfaserdicke mittels OCT zur Verlaufskontrolle bei Glaukom
- Fluoreszenzangiographie der Netzhaut
- Ultraschalluntersuchung des Auges
Einige dieser Spezial-Untersuchungen sind individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), d. h. sie müssen vom Patienten selbst bezahlt werden.
Mit dem Autorefraktor (automatisches Brechkraftmesssystem) werden Sehfehler (in Dioptrienstärke) ermittelt, die eine Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit in optischen Daten beschreiben.
Die Augenspiegelung dient der Untersuchung des Augenhintergrundes, dabei wird dieser gespiegelt und der Arzt sieht ein bis zu 16fach vergrößertes Bild von Sehnerv, Makula, Netzhaut und Netzhautblutgefäßen.
Mittels Luftdruckmessung (Non-Contact-Tonometrie) oder mit einem Druckkölbchen mit einem Durchmesser von ca. 3mm auf der mit Tropfen betäubten Hornhaut (Applanationstonometrie) wird der Augeninnendruck gemessen. Die Höhe des Augeninnendruckes wird in Millimeter Quecksilbersäule (mm Hg) angegeben, der Normalbereich liegt zwischen 10 und 20 mm Hg. Der Augeninnendruck ist eine wichtige Messgröße für viele Erkrankungen, aber insbesondere für die Erkennung und Verlaufskontrolle beim "Grünen Star" (Glaukom).
Mit einer so genannten "Probierbrille" werden dem Patienten unterschiedliche Linsen/Gläser angesetzt, die aber die Brille mit später individuell angepassten Gläsern simuliert. Hier wird durch vergleichendes Wechseln der Linsen festgestellt, welche die am besten "korrigierenden" Gläser für die spätere Brillenverschreibung sind.
Mit dem automatischen Keratometer (Hornhautkrümmungs-Messsystem) können, ohne Kontakt mit dem Auge des Patienten zu haben, Fehlsichtigkeiten sowie Hornhautverkrümmungen vermessen werden.
Untersuchung von Netzhaut und Makula mit Laser-Scanning-Verfahren zur Darstellung der Verteilung von Lipofuszin im retinalen Pigmentepithel, Hierdurch können Frühformen der Makula-Degeneration erkannt und im Verlauf kontrolliert werden.
Mit einem Autolensmeter (automatisches Brillenglasmesssystem) werden Brillengläser und Kontaktlinsen bezüglich ihrer optischen Qualität und der gesamten Brechungseigenschaften vermessen. Dort wird überprüft, ob die Messergebnisse des Patienten tatsächlich mit der Brillenverschreibung übereinstimmen.
Alle modernen Kontaktlinsen (weich und hart) werden vorab gemeinsam vermessen, selektiert und für den Patienten individuell präzise angepasst.
Die Ultraschall-Diagnostik bietet eine hochauflösende Darstellung des Augapfels. Dies dient der Diagnose von möglichen Blutungen oder Tumoren ebenso wie der genauesten Vermessung von Sehnerv- und Muskelschichten.
Mit einem optischen Biometriegerät (System zur Vermessung der Länge der Augenachse und der Größenverhältnisse im Auge) wird eine später zu implantierende Kunstlinse präzise berechnet.
Mit dem computergestützten Topographiesystem ( Gerät zur Hornhautoberflächendarstellung) können, ohne Kontakt mit dem Auge des Patienten zu haben, Hornhautverkrümmungen vermessen werden.
Mittels der Nahleseprobe wird der Abstand ermittelt, der für den Patienten individuell ideal ist, um am besten alltägliche Texte zu lesen.
Dieser Test liefert ein Indiz für Strabismus (Schielstellung der Augen). Ein Auge wird abgedeckt und das Andere beim Aufdecken beobachtet. Ist eine Einstellbeobachtung zu erkennen, so ist eine Schielstellung vorhanden.
Die Skiaskopie dient zur Bestimmung derjenigen zusätzlichen Brechkraft, die nötig ist, um auf der Netzhaut ein scharfes Bild zu erhalten. Durch die Pupille wird Licht auf die Netzhaut geworfen und der Arzt beobachtet die optischen Phänomene in der Pupille des Patienten bei der Bewegung des Lichts.
Die Ophthalmoskopie (vergrößernde Beobachtung des Auges) ermöglicht es unter Zuhilfenahme von unterschiedlichen Lupen bestimmte Bereiche des Augeninneren zu erkennen.
Bei der Bestimmung von Schielstellungen wird ein grünes Kreuz in die Mitte eines roten Kreises projiziert. Wenn der Patient das grüne Kreuz außerhalb des roten Kreises sieht, wird eine mögliche Schielstellung der Augen (Heterophorie) möglicherweise mit einer Prismenbrille ausgeglichen.
Bei der Bestimmung und Anpassung von vergrößernden Sehhilfen wird mittels eines Bildschirmlesegerätes der Text für den Sehbehinderten individuell vergrößert angepasst.
Die computerunterstützte Perimetrie (Sehfeldmesssystem) ermöglicht die Vermessung und Darstellung des vom Patienten wahrnehmbaren Sehfeldes. So können Ausfälle oder Einschränkungen (z. B. beim Grünen Star) erkannt und nachverfolgt werden.
Bei dieser Untersuchung wird der Augenhintergrund nach Gabe eines Farbstoffes (Fluoreszein) mit einer Spezialkamera fotografiert. Hierdurch können Veränderungen der Makula (Makulaödem, Makuladegeneration) und der Netzhaut (Gefäßveränderungen) sichtbar gemacht werden.
Mit der okulären Cohärenztomographie (OCT) der neusten Generation (Spectral-Domain-OCT) können alle Schichten der Makula hochauflösend mikrometergenau dargestellt und vermessen werden. Dies ist heute für die Diagnosestellung und Therapieplanung bei zahlreichen Erkrankungen der Makula (AMD, diabetisches Makulaödem, Makulaödem nach Gefäßverschlüssen, Makulaforamen, epiretinale Gliose) eine entscheidende Voraussetzung und ist vor allem für die Verlaufsbeurteilung bei der Behandlung von Makulaerkrankungen wie der AMD von größter Wichtigkeit. Zudem gibt die exakte Messung der Dicke der Netzhaut-Nervenfaserschicht in der Nähe des Sehnervs wesentliche Informationen für Diagnose und Verlauf von Grünem Star.
Mit speziellen optischen Verfahren werden die „Pumpzellen“ an der Rückfläche der Hornhaut dargestellt und vermessen. Dies ist wichtig für die Diagnose von Hornhauterkrankungen, aber auch für die Planung der Staroperation.