Welche Linse ist die richtige für mich?

Um diese Frage zu beantworten, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Als erstes wird die optische Zielsetzung aufgrund der Besonderheiten Ihrer Augen und Ihrer früheren Brillenstärke berücksichtigt. Aber auch Ihre ganz speziellen Wünsche und Lebensumstände spielen bei der Wahl einer richtigen Linse eine entscheidende Rolle.

Welche Arten von Kunstlinsen gibt es?

Blaufilterlinse mit asphärischer Optik

Anwendung: Einstärkeoptik mit Blaufilter, besseren asphärischen Linsenoptikdesign und UV-Filter

Vorteile: scharfes Sehen in fester Entfernung, entweder nah oder fern, integrierter Blaulichtfilter, Lichtschutz bis 460nm, sehr gute Farbauflösung, wenig Blendung, hohe Kontrasttiefe

Monofokale Kunstlinse

Anwendung: Standardlinse mit faltbarer Einstärkeoptik und UV-Filter

Vorteile: scharfes Sehen in fester Entfernung, kein Blaulichtfilter, Lichtschutz bis 400nm, keine asphärische Optik

Trifokale Kunstlinse

Anwendung: Linse mit 3 Brennpunkten

Vorteile: erlaubt scharfes Sehen in drei unterschiedlichen Distanzen (nah, mittel, fern), integrierter Blaulichtfilter, Lichtschutz bis 460nm, kann zu vermehrter Blendempfindlichkeit bei Gegenlicht führen

Multifokale Kunstlinse (EDOF-Kunstlinse)

Anwendung: Linse mit spezieller Optik, die zu einer erhöhten Tiefenschärfe führt ("extended depth of focus")

Vorteile: scharfes Sehen in der Ferne und in mittleren Entfernungen, Lesebrille nur bei sehr kleiner Schrift erforderlich, wenig Probleme mit Blendung und Gegenlicht

Torische Kunstlinse

Anwendung: Speziallinse bei Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)

Vorteile: gleicht Hornhautverkrümmung aus, integrierter Blaulichtfilter, Lichtschutz bis 460nm, ist mit trifokaler oder multifokaler Kunstlinsenoptik kombinierbar

Die monofokale Kunstlinse als Kassenleistung

Die Vorteile

  • Die Standardlinse mit faltbarer Einstärkenoptik und UV-Filter ist der heutige von der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlte Standard. Sie wird mithilfe eines kleinen Schnittes mikroinvasiv eingesetzt.
  • Diese Kunstlinse ermöglicht in einem fest definierten Bereich, meistens in der Ferne, scharf zu sehen. Für die Nähe braucht man aber eine Lesebrille. Sie besitzen zudem einen ausreichenden UV-Schutz bis 400nm.

Die Nachteile

  • Was fehlt, ist ein Filter für das blaue Lichtspektrum (bis 460nm). Dies resultiert in einem erhöhten Anteil der blauen Wellenlängen des Lichtes und führt zu "Blaustichigkeit" des Sehens und zu einem grellen Seheindruck ("Neonlicht").
  • Es erhöht sich die Blendempfindlichkeit, vor allem bei Gegenlicht (nächtliches Autofahren!).
  • Weil energiereiche kurzwellige Lichtstrahlen ungefiltert die Netzhaut erreichen können, entsteht eine erhöhte Lichtbelastung von Netzhaut und Makula.

Die monofokale Linse hat sich millionenfach bewährt, ist aber nicht mehr Stand der heutigen modernen medizinischen und technischen Möglichkeiten. Es gibt heutzutage weitaus modernere Sehkorrekturlinsen. Diese werden auch als Premiumlinsen bezeichnet und müssen inklusive aller dafür erforderlichen Zusatzuntersuchungen selbst bezahlt werden.

Die Premium-Kunstlinsen als Selbstzahlerleistung

Die Operation des Grauen Stares einschließlich der Standardlinse übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung. Die eigentliche Vermessung des Augapfels mit dem Laser-Verfahren (IOL-Master) muss bei gesetzlich versicherten Patienten vollständig, bei privat versicherten Patienten evlt. teilweise selbst getragen werden, ist aber in jedem Fall und gerade bei Premium-Kunstlinsen empfehlenswert.

Zusatzkosten besprechen Sie bitte mit Ihrem Viselle Praxisteam.